Lokale Abbreviationen des Decretum Gratiani
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Magister Gratian schuf mit dem von ihm selbst Concordia discordantium canonum genannten Werk eine Sammlung, die zum Quellenwerk des kirchlichen Rechts avancierte. Die Beschäftigung mit diesem Quellenwerk brachte schon bald neue Schriften vor, die sich in verschiedene Gattungen einteilen lassen. Eine dieser Gattungen entstand durch Epitomierung, das heißt durch auszugsweise Darbietung der Rechtsquellen. Die dafür zur Verfügung stehenden Mittel sind Auswahl, Verkürzung oder Umstellung von Quellentexten. Beschränkt sich ein Verfasser auf diese Verfahren unter Wahrung der systematischen Ordnung seiner Vorlage (hier des gratianischen Dekrets), spricht man von einer Abbreviatio . Die Arbeit versucht, durch Analyse und Vergleich dreier lokaler Dekretabbreviationen ein Bild der Beschäftigung mit diesem neuen Quellenwerk und der frühen lokalen Aneignung des Dekrets zu vermitteln.