Die Struktur der Gerechtigkeit
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Ziel der Arbeit ist eine strukturelle Theorie der Gerechtigkeit, die gegenüber normativen Gerechtigkeitstheorien weitgehend, allerdings nicht vollständig neutral ist. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht eine Beschreibung von Gerechtigkeitsgrundsätzen als Prinzipien, also abwägungsfähigen und -bedürftigen Normen. Es wird gezeigt, daß zeitgenössische Theorien der Gerechtigkeit gerade dort angreifbar und irrational sind, wo sie den Prinzipiencharakter von Gerechtigkeitsgrundsätzen nicht beachten. Die zentrale Frage des zweiten Teils ist, wie in Gerechtigkeitsdiskursen Konsense herbeigeführt werden können. Die Antwort ist eine 'freistehende Prinzipienkonzeption der Gerechtigkeit'. Sie verbindet die Beschreibung von Gerechtigkeitsgrundsätzen als Prinzipien mit Rawls' Gedanken einer freistehenden Konzeption der öffentlichen Moral. Der Kerngedanke wird durch eine Begründungs- und eine Gewichtungsregel formuliert. Nach ersterer führt jedes nicht eindeutig falsche Argument zu einem Gerechtigkeitsprinzip, nach letzterer hat die Gewichtung dieser Prinzipien anhand allgemein anerkannter Gewichtungsprinzipien zu erfolgen.