Die Ninegalla-Hymne
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Die „Ninegalla-Hymne“ stellt die sumerische Göttin Inanna vor, wie sie in ihrem neuen Tempel in Nippur verehrt wird. Inanna, nachweislich seit 3200 v. Chr. in der südmesopotamischen Stadt Uruk, der Stadt des Gilgamesch, verehrt, nimmt um 1700 v. Chr. in der Stadt Nippur ihren (neuen) Hauptwohnsitz. Sie, die alle anderen Götter übertrifft, bringt unter ihrem (Zweit-)Namen nin-e-gal-la („Herrin des Palastes“) alle ihre himmlischen und irdischen Aspekte mit sich, unter denen sie zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orten Mesopotamiens verehrt wurde. Sie ist Abend- und Morgenstern, Göttin der Schlacht, mustert Vieh und Tempelpersonal, ist um Kranke und Gefangene besorgt, sitzt einem offiziellen Totenopfer vor und erscheint als weibliche Gottheit schlechthin, arm, reich oder unterwegs zu ihrem Gemahl Dumuzi, - ihre Einzigartigkeit wird sichtbar in der Vielfalt ihrer Aspekte. In der vorliegenden Fassung gehört der Text zum Hauptstrom der schriftlichen sumerischen Überlieferung in altbabylonischer Zeit. Dabei handelt es sich aber vielleicht um die Überarbeitung einer Hymne, die anläßlich des Neubaus des Inanna-Tempels in Nippur unter Sulgi von Ur (2094-2047 v. Chr.) verfaßt wurde.