Geschlechtertheorie, Geschlechterforschung
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In den 80er Jahren hat sich international eine Verschiebung sozialwissenschaftlicher, literaturwissenschaftlicher, historischer und philosophischer Forschung ergeben, die durch die Einführung der Kategorie „Geschlecht“ als Leitbegriff gekennzeichnet ist. Die bis dato übliche Frauenforschung wurde abgelöst durch das neue Paradigma „Geschlechterforschung“. Mit diesem Perspektivenwechsel konnten nicht nur neue Horizonte der Forschung eröffnet werden, es wurden zugleich gravierende theoretische Probleme auf den Plan gerufen. So ist etwa nach dem Status der Geschlechtertheorie zu fragen: handelt es sich dabei primär um eine empirische oder um eine philosophische Theorie und können sich beide Zugangsweisen ergänzen? Von welcher Position aus wird Geschlechterforschung betrieben? Muss die Position eines „neutralen Geistes“ als Ideologie betrachtet werden, sodass tatsächlich nur standpunktbezogen geforscht werden kann? Nach welchen Kriterien sind konkurrierende Geschlechtertheorien gegeneinander abzuwägen? Mit dem im vorliegenden Band dokumentierten interdisziplinären Kolloquium wird eine kritische Zwischenbilanz gezogen. Der Band versammelt Beiträge, die konkrete Forschungsergebnisse innerhalb des neuen Paradigmas präsentieren, wie auch Aufsätze, die bilanzieren, konstruktiv oder kritisch zum Ansatz der Geschlechterforschung selbst Stellung nehmen.