Menschen im Schatten
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Mit der Etablierung des Rechtsstaates und der Marktwirtschaft seit 1990 ist in den „neuen“ Bundesländern ein gewaltiger Transformationsprozess in Gang gesetzt worden. Waren die meisten Experten zunächst noch davon ausgegangen, dass der Umbau des politischen Systems und der Zentralverwaltungswirtschaft in wenigen Jahren erfolgen könne, so werden jetzt dafür schon mehrere Jahrzehnte genannt. Dass trotz aller Erfolge in der persönlichen Vereinigungsbilanz einer großen Zahl von Menschen in Ostdeutschland erhebliche Deprivationen negativ zu Buche schlagen, belegt diese von den beiden christlichen Wohlfahrtsorganistaionen durchgeführte Lebenslagenuntersuchung. Mit einer Stichprobengröße von 2.600 Personen stellt diese Untersuchung die umfassendste empirische Untersuchung zum sozialen Wandel in der ehemaligen DDR dar. Die Autoren beschreiben zunächst das methodische Design der Lebenslagenuntersuchung. In Teil 2 skizzieren sie die Dimensionen des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialpolitischen Transformationsprozesses und stellen das Sozial- und Problemprofil der untersuchten Population dar. Die Befunde für die zentralen Problembereiche enthält der umfangreiche Hauptteil der Publikation. Untersucht werden Umfang und Auswirkung von acht verschiedenen Deprivationen (Arbeitslosigkeit, verdeckte Armut, Überschuldung, fehlende soziale Netzwerke, subjektives Wohlbefinden usw.). Die Verbreitung und Konzentration zentraler Probleme weisen spezifische ostdeutsche Besonderheiten auf. Von zwei oder mehr dieser Defizite sind 40 % der Befragten betroffen, und diese kumulieren insbesondere bei den Arbeitslosen, den Familien mit minderjährigen Kindern und den Alleinerziehenden, wie die in Teil 4 dargelegte Auswertung nach Lebenslagengruppen zeigt. Die Autoren sind geschäftsführende Gesellschafter des Instituts für Sozialberichterstattung und Lebenslagenforschung.