Schulverfassung und Bürgergesellschaft in Europa
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In Anbetracht der allgegenwärtigen Krise des Bildungssystems ist die Bildungsdiskussion erneut entfacht. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Schule pädagogisch besser, effektiver und auch kostengünstiger funktionieren kann. Der Ruf nach mehr Selbständigkeit für die Schulen scheint eine Lösung des Bildungsproblems in Aussicht zu stellen. Kern der Untersuchung ist die Forderung, Bildung müsse darauf ausgerichtet sein, den Anforderungen einer pluralistischen Gesellschaft zu genügen. Erfüllt werden kann dies - so die These des Autors - allein durch eine bürgerschaftlich verfaßte Schule, in der Eltern und Lehrer das pädagogische Schulprogramm mitgestalten. Dies bedeutet den Abschied von der etatistisch geprägten Schule: Ziel muß die verantwortliche Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben durch direkte Bürgerbeteiligung, also gesellschaftliche Selbstverwaltung sein. Mit ihrem einseitig konservativen Staatsrechtsverständnis befindet sich die deutsche Bildungspolitik in der Sackgasse - Reformen, die sich an der Bildungspolitik eines breiten gesellschaftlichen Konsens - wie in den skandinavischen Ländern praktiziert - orientieren, sind unumgänglich. Vor dem Hintergrund einer demokratietheoretischen Untersuchung, in deren Mittelpunkt die Begriffe Bürgergesellschaft, Kommunitarismus und Liberalismus stehen, umfaßt die vorliegende Monographie eine grundlegende Darstellung der Bildungssysteme in den west- und mittelosteuropäischen Staaten.