Transplantierte Kunstwissenschaft
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Erst spät hat die deutschsprachige Kunstgeschichte registriert, dass sie durch die nationalsozialistische Verfolgungspolitik etwas ein Viertel ihrer Fachvertreter verloren hat. Die meisten dieser aus Deutschland und Österreich vertriebene Wissenschaftler fanden in den Vereinigten Staaten Aufnahme. Auf die Universitäten und Colleges des Landes verteilt, haben sie nahezu eine geschlossene Kunsthistorikergeneration ausbilden und die amerikanische Kunstgeschichte mit vielfältigen thematischen und methodischen Impulsen versehen können. Bersonders einflussreich erwies sich der ursprünglich von der „Hamburger Schule“, allen voran Erwin Panofsky, entwickelte ikonologische Ansatz. Umgekehrt ist auch von den europäischen Gelehrten das neue intellektuelle und soziale Millieu oft mit Gewinn rezipiert worden. Eben diesen wissenschaftlichen Amalgamierungsprozess versucht das vorliegende Buch systematisch zu rekonstruieren. Es versteht sich als Kollektivbiographie des kunstgeschichtlichen Exils, die sowohl nach den Leistungen der Emigranten als auch der Reaktion des Aufnahemlandes fragt.