Krisis und Geltung
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Die Unsicherheit ist die Grund-Erfahrung des heutigen Menschen. Auch wenn die unterschiedlichsten sozialen Nöte und Bedrängnisse - zumindest in der westlichen Welt - zurückgedrängt sind, bleibt die menschliche Existenz bedrängend fraglich. Also, trotz des sogenannten sozialen und wissenschaftlichen Fortschrittes bleiben Grund-Fragen, die vor allem und grundsätzlich beantwortet werden müssen. Der Suchende wird - ob er will oder nicht - auf die Philosophie verwiesen. Allerdings auf eine wissenschaftlich geklärte Philosophie. Und hier liegen die Probleme der (postmodernen) Gegenwart. Die wissenschaftliche Form der Philosophie ist außer Sicht geraten. Damit schwindet die Möglichkeit, die anstehenden Grund-Probleme der Gegenwart zu lösen. Die wahre Gestalt, der wirkliche Umfang der Krisis der Gegenwart bleibt verborgen. Weil durch das »Verdeckt-bleiben« der philosophischen Form auch die wahre, radikale Grundlage menschlicher Möglichkeiten verdeckt bleibt. Die Grundlage aller Problemlagen ist die Vernunft. Aber nicht die abstrakte, leere Vernunft des Idealismus, sondern eine konkrete Vernunft, die sich selbstbewußt einsieht und selbstverantwortlich den Welt-Fragen stellt. Diese selbstbewußte, sich selbstverantwortlichsetzende Vernunft muß sich von Anfang an geltungstheoretisch rechtfertigen können. Notwendig sind systematische Anfangsreflexionen. Erst sie sichern die wissenschaftliche Geltung. Diese systematischen Reflexionen des Anfangs können weder Wissenschaftstheorie, Sozialwissenschaft, Psychologie noch sonst eine andere Weltwissenschaft leisten. Auch ein Blick in die Geschichte der Philosophie oder auf die Liste der Veröffentlichungen, die sich philosophisch nennen, reicht nicht hin. Einzig eine kritische Fortschreibung der transzendentalen Phänomenologie Edmund Husserls kann das Geltungsproblem der Philosophie, damit verbunden das aller Wissenschaften, lösen. In diesem Sinne ist die Arbeit »Krisis und Geltung« eine letztmögliche Entfaltung der wissenschaftlic