Die Anreizwirkungen betrieblicher Zusatzleistungen
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Die Frage, ob die von den Unternehmen gewährten Zusatz- und Sozialleistungen, z. B. in Form einer betrieblichen Altersversorgung oder von mehr oder weniger umfangreichen monetären Gratifikationen, tatsächlich die ihnen im allgemeinen unterstellten positiven Auswirkungen auf die Produktivität und die Betriebsbindung der Beschäftigten haben, ist bislang ungeklärt. Dies ist um so überraschender, als die dafür aufgewendeten Mittel in den vergangenen Jahrzehnten erheblich stärker zugenommen haben als die Direktentgelte. Die letztlich nur empirisch zu beantwortende Frage nach den betrieblichen Effizienz- bzw. den individuellen Verhaltensfolgen von Zusatzleistungen steht im Mittelpunkt der Beiträge des vorliegenden Sammelbandes. Unter Verwendung umfangreicher Betriebs- und Individualdatensätze sowohl aus der Umfrageforschung als auch aus der amtlichen Statistik machen die Autoren deutlich, daß eine generelle produktivitäts- bzw. motivationssteigernde Wirkung nicht nachweisbar ist. Statt dessen legen die Befunde die Vermutung nahe, daß es sich bei den in der betrieblichen Praxis gewährten Zusatzleistungen im wesentlichen um eine spezifische Form der zeitlich verzögerten Entlohnung handelt.