Namen, Falten, Spuren
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Von toskanischen Kochrezepten und gargantuesken Fressgelagen bis hin zu italienischen Kindermärchen und der Apostelgeschichte reicht die Fülle der Untersuchungsobjekte, die Piero Ricci, an Lévi-Strauss und Roland Barthes geschult, für seine kultursemiologischen Studien heranzieht. Ein wahrhaft kulinarisches Werk. Die sprach- und sprechanalytischen Untersuchungen greifen nicht zufällig immer wieder auf das Begriffsfeld der Nahrung, das Kochen, das Essen und das Servieren zurück: Der Zusammenhang zwischen der Sprache und der Nahrung scheint von Anfang an in die abendländische Kultur eingeschrieben zu sein – seit das Wort Fleisch geworden ist. Riccis Analysen beleuchten mehr den spielerischen Aspekt der Sprache als den kommunikativen. Abgerundet durch Beispiele aus der sprechanalytischen Praxis des Autors, umfassen sie unter anderem das Problem des Eigennamens, der Parodie und des Nonsense – sowie die hohe Kunst, einen Fasan zu zerlegen. In dieser Abkehr vom zentralistischen Wahrheitsdiskurs und der Hinwendung zu „marginalen“ Objekten liegt die innovative Kraft ebenso wie der unbestreitbare Unterhaltungswert von Riccis Forschungsarbeit.