Berufsbildung aus ökologischer Perspektive
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Die Festschrift anlässlich der Emeritierung von ADOLF KELL greift eine wesentliche Denkrichtung seiner wissenschaftlichen Forschung in den letzten zwei Jahrzehnten auf: die Übertragung der ökologischen Entwicklungsperspektive auf die Berufsbildung und auf berufspädagogische Fragestellungen. Dabei entstammen die Beiträge unterschiedlichen Arbeitskontexten und gehen von unterschiedlichen Forschungsperspektiven aus. Die thematische Festlegung des Bandes stellt sie jedoch in einen übergreifenden inhaltlichen Zusammenhang. Voraussetzung dafür ist ein umfassendes Verständnis von Berufsbildung. Der Begriff fungiert als Oberbegriff für die Organisation beruflicher Lernprozesse in ihren unterschiedlichen Bereichen, d. h. von der vorberuflichen Bildung in allgemeinen Schulen bis zur nichtakademischen und akademischen beruflichen Weiterbildung in den Institutionen des Tertiär- und Quartärbereichs. Die Beiträge im ersten Teil des Bandes setzen sich mit der ökologischen Perspektive als theoretischem Ansatz in der Berufsbildungsforschung auseinander. Der erste Beitrag ist demBegründer der ökologischen Entwicklungstheorie URIE BRONFENBRENNER gewidmet, der einen wichtigen Anstoß für die Integration der ökologischen Perspektive als wissenschaftlichem Ansatz in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik gegeben hat. Das Anliegen des zweiten Beitrags ist eine Einführung in die ökologische Perspektive der Berufsbildung, die ganz wesentliche Impulse durch die Arbeiten von ADOLF KELL erhalten hat. Die beiden folgenden Aufsätze zeigen Beispiele dafür auf, welche Forschungsperspektiven sich aus berufs- und wirtschaftspädagogischer Sicht für unterschiedliche Teilbereiche der Berufsbildung entwickeln lassen. Im zweiten Teil werden Beiträge zu den unterschiedlichen Bereichen der Berufsbildung in eine ökologische Zusammenhangsstruktur eingeordnet. Das heißt, sie beziehen sich auf solche Forschungsfragen, die nicht explizit aus ökologischen Überlegungen heraus entstanden sind bzw. sich nicht mit solchen auseinandersetzen, wohl aber aus der Perspektive einer ökologisch orientierten Berufs- und Wirtschaftspädagogik als Fragestellungen der Berufsbildungsforschung in einem inneren Zusammenhang zu sehen sind. Gemeinsames Anliegen aller Autorinnen und Autoren ist es, die Entwicklung des einzelnen Menschen in schulischen wie beruflichen Kontexten als zentralen Bezugspunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit zu betrachten. Der in diesem Band eingeschlagene Weg, die Bedingungen personaler Entwicklung in der Berufsbildung von einem ökologischen Ansatz her zu analysieren und weiter zu entwickeln, hat nicht nur wichtige Theorien, Modelle und Befunde für die Berufs- und Wirtschaftspädagogik hervorgebracht, sondern hat sich auch im Hinblick auf die Integration unterschiedlicher wissenschaftlicher Ansätze und Einsichten als fruchtbar erwiesen und kann insgesamt als Anregung für eine innovative Weiterentwicklung in der Berufsbildungsforschung gelten. Die Festschrift enthält Beiträge von Frank Achtenhagen, Ulrike Buchmann, Rolf Dobischat/Günter Kutscha, Diethelm Jungkunz, Dieter Lenzen, Peter Menck, Annette K. Nimzik, Günter Pätzold/Manfred Wahle, Anne Schmidt-Peters, Elisabeth Schausten, Gerhard Schneider, Dagmar Schulte, Rolf Seubert und Birgit Weber.