Vom Mikropluralismus zu einem makropluralistischen Politikmodell
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Der Begriff Pluralismus geht historisch gesehen auf Immanuel Kant zurück. Am Ende des 18. Jahrhunderts entsteht im Kreis der deutschen Aufklärer eine weltbürgerlich orientierte politische Kultur, die sich in Wechselwirkung mit Kants freiheitlichen Ideen in einer universell-wertgebundenen liberalen Theorie niederschlägt. Die tragenden Elemente dieses Entwurfs werden verstreut in Kants Schriften entwickelt. Kant hat nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der politischen Philosophie eine kopernikanische Wende eingeleitet, die für die aktuellen Fragen des Liberalismus bedeutend ist. Der Ausgangspunkt der Philosophie Kants war die offene Frage der moralischen Fundierung der freiheitlichen Ordnung. Kant befaßt sich mit den Inkonsequenzen im Denken der liberalen Theoretiker und gelangt zu einer neuen Auffassung vom Menschen, den er »Pluralist« nennt und dem er John Lockes »egoistisches« Menschenbild gegenüberstellt. Er weitet den »Pluralismus« als eine weltbürgerliche Denkungsart auf die globale Ebene der Politik aus und befaßt sich mit dessen pragmatischen Konsequenzen. Die Autorin untersucht Kants Liberalismus im historischen Kontext und gelangt zu dem Schluß, daß das Scheitern der deutschen Aufklärung primär eine Folge der politischen Entwicklungen der napoleonischen Epoche war. Auf die Ideen des Weltbürgertums, des ewigen Friedens und des wertgebundenen Republikanismus war das revolutionsträchtige und nationalistisch orientierte Europa am Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht vorbereitet.
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Vom Mikropluralismus zu einem makropluralistischen Politikmodell, Farah Dustdar
- Jazyk
- Rok vydání
- 2000
Doručení
Platební metody
2021 2022 2023
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- Titul
- Vom Mikropluralismus zu einem makropluralistischen Politikmodell
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Farah Dustdar
- Vydavatel
- Duncker und Humblot
- Rok vydání
- 2000
- ISBN10
- 3428099974
- ISBN13
- 9783428099979
- Série
- Beiträge zur politischen Wissenschaft
- Kategorie
- Skripta a vysokoškolské učebnice
- Anotace
- Der Begriff Pluralismus geht historisch gesehen auf Immanuel Kant zurück. Am Ende des 18. Jahrhunderts entsteht im Kreis der deutschen Aufklärer eine weltbürgerlich orientierte politische Kultur, die sich in Wechselwirkung mit Kants freiheitlichen Ideen in einer universell-wertgebundenen liberalen Theorie niederschlägt. Die tragenden Elemente dieses Entwurfs werden verstreut in Kants Schriften entwickelt. Kant hat nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der politischen Philosophie eine kopernikanische Wende eingeleitet, die für die aktuellen Fragen des Liberalismus bedeutend ist. Der Ausgangspunkt der Philosophie Kants war die offene Frage der moralischen Fundierung der freiheitlichen Ordnung. Kant befaßt sich mit den Inkonsequenzen im Denken der liberalen Theoretiker und gelangt zu einer neuen Auffassung vom Menschen, den er »Pluralist« nennt und dem er John Lockes »egoistisches« Menschenbild gegenüberstellt. Er weitet den »Pluralismus« als eine weltbürgerliche Denkungsart auf die globale Ebene der Politik aus und befaßt sich mit dessen pragmatischen Konsequenzen. Die Autorin untersucht Kants Liberalismus im historischen Kontext und gelangt zu dem Schluß, daß das Scheitern der deutschen Aufklärung primär eine Folge der politischen Entwicklungen der napoleonischen Epoche war. Auf die Ideen des Weltbürgertums, des ewigen Friedens und des wertgebundenen Republikanismus war das revolutionsträchtige und nationalistisch orientierte Europa am Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht vorbereitet.