Lokale Wissenschaftskulturen in der Erziehungswissenschaft
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Der vorliegende Band untersucht an verschiedenen Beispielen die je spezifischen lokalen Kontexte erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung und Forschung, insbesondere im späten 19. und 20. Jahrhundert. Die Untersuchungen von lokalen Wissenschaftskulturen in der Erziehungswissenschaft verstehen sich als Beiträge zu einer erst in Bruchstücken vorliegenden Disziplingeschichte der Erziehungswissenschaft. Es wird zum einen davon ausgegangen, daß durch den lokalen Blick auf differenziertere Weise Beziehungen zwischen pädagogischen Kontexten und den an Universitäten sich entwickelnden Strukturen der Produktion erziehungswissenschaftlichen Wissens zu beobachten sind. Zum anderen kann der Forschungsansatz lokaler Wissenschaftskulturen auch neue Perspektiven des Vergleichs zwischen verschiedenen Entwicklungs- und Institutionalisierungsbedingungen universitärer Erziehungswissenschaft eröffnen. Neben die systematische Theoriegeschichte und eine Sozialgeschichte der Disziplin tritt somit komplementär eine Wissenschaftsgeschichtsschreibung, die in ihr Zentrum u. a. die Aushandlungsprozeduren zwischen wissenschaftlich-administrativen und lokalen pädagogisch-kulturellen Macht- und Interessengefügen rückt. Um dies zu verdeutlichen, umfaßt das Spektrum der explorativen Studien einen Zeitraum von 1800 bis in die Gegenwart, berücksichtigt auch englische sowie amerikanische Beispiele und reflektiert die methodische Fruchtbarkeit der lokalgeschichtlichen Perspektive.