Die Entstehung von kollektiven Identitäten
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Die internationale Politik muß nicht ausschließlich von Machtkämpfen und Unsicherheit geprägt sein. Zwischen einzelnen Staaten kann sich auch ein Gefühl von Gemeinschaft und Miteinander herausbilden. Bislang hat die Forschung angenommen, daß solche kollektiven Identitäten vornehmlich zwischen liberalen Demokratien entstehen. Als Beispiele gelten die Europäische Union oder die transatlantischen Beziehungen. Die Studie von Nikolas Busse zeigt, daß auch zwischen semidemokratischen oder autoritären Ländern wie den ASEAN-Staaten ein Prozeß der Gemeinschaftsbildung stattfinden kann. Aufbauend auf diesem empirischen Befund entwickelt der Autor ein allgemeines Modell über die Entstehung von kollektiven Identitäten in der Weltpolitik. Da das Werk neben theoretischen Erörterungen auch drei detailreiche Fallstudien enthält, ist es nicht nur für die allgemeine IB-Forschung von Interesse, sondern eignet sich auch als Nachschlagewerk für Südostasien-Interessierte. Der Verfasser ist politischer Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.