Vom Krieg zur Konkurrenz
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Die politisch-strukturellen und normativen Veränderungen, die in der arabisch-nahöstlichen Welt seit dem zweiten Golfkrieg und der Madrider Nahostkonferenz von 1991 stattgefunden haben, gehen tiefer, als ein erster Blick auf die Mühen des Friedensprozesses vermuten läßt. Neue Machtkonstellationen zeichnen sich ab, mit Palästina ist ein neuer quasi-staatlicher Akteur auf der politischen Landkarte entstanden. Die neu entstehende regionale Ordnung ist dabei selbst nicht konfliktfrei. Sind kriegerische Auseinandersetzungen zu erwarten? Oder kann umgekehrt auf eine regionale Kooperation – im Bereich der Sicherheitspolitik wie bei der wirtschaftlichen Interaktion – gehofft werden? Die Untersuchung von Volker Perthes zeigt: Die Dynamiken arabisch-nahöstlicher Politik werden vornehmlich von den selbstdefinierten Interessen der Regionalstaaten bestimmt. Die arabischen Staaten, Israel und Iran werden auswärtige Hilfe in Anspruch nehmen, um ihre regionalen Interessen zu befördern. Versuche, die Region von außen neu zu ordnen oder zu organisieren, dürften aber weiterhin erhebliche Widerstände freisetzen und scheitern.