Großbürger und Unternehmer
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Wie veränderte sich die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert? Wie bürgerlich war sie? Im Zentrum des Bandes stehen die Formveränderungen des Wirtschaftsbürgertums und seiner »Bürgerlichkeit«. Dabei spielten ökonomische Krisen und politische Umbrüche ebenso eine Rolle wie langfristige Veränderungen im Verhältnis von ökonomischem Markterfolg, sozialer Position und Wert- und Verhaltensorientierungen im Übergang vom Eigentümer- zum Managerkapitalismus. Die Autoren fragen nach Kontinuität und Diskontinuität der deutschen Wirtschaftselite, nach sozialen Strukturen und Netzwerken, nach der Rolle von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien, nach dem Einfluss von Unternehmern auf die Politik der Weimarer Republik, nach dem jüdischen Wirtschaftsbürgertum und nach der Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland. Nicht nur Unternehmer, auch Manager hatten ein bürgerliches Selbstverständnis, rekrutierten sich aus bürgerlichen Kreisen und verfügten über ein Einkommen, das einen bürgerlichen Lebensstil ermöglichte. Die Bildung – ein zentraler bürgerlicher Wert – gewann im 20. Jahrhundert sogar an Bedeutung. Auch das Bild von Leistung und Arbeit blieb spezifisch bürgerlich. Man kann also auch noch im 20. Jahrhundert von einer wirtschaftsbürgerlichen Elite sprechen.