Wissen für die technisierte Arbeitswelt
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Das vorliegende Buch bildet einen Kontrapunkt zum Mainstream gängiger Management- und Technikdebatten, indem es die zentrale Bedeutung von Erfahrung in einer zunehmend technisierten Arbeitswelt aufzeigt. Aber - ist es nicht geradezu fahrlässig, von erfahrungsgeleitetem Arbeiten als besonderer „human resource“ zu sprechen in einer Arbeitswelt, in der Wissen rasant veraltet, eben neu Gelerntes schon übermorgen wieder überholt ist und eine Technologierevolution die andere ablöst? Müssen wir nicht vielmehr das Verlernen lernen, um in den flexibilisierten und digitalisierten Arbeitswelten von heute und morgen mithalten zu können? Die Beiträge der Fachtagung bieten Antworten auf diese Fragen. Sie gehen von einem umfassenden Verständnis von Erfahrung aus, wodurch deren Bedeutung in der gegenwärtigen Arbeitswelt in einem ganz anderen Licht erscheint. Es mag tatsächlich für viele auf den ersten Blick verwirrend sein, dass sinnliche Wahrnehmung, gefühlsmäßiges Erkennen und Beurteilen, emphatische Beziehung zu Maschinen und Anlagen und assoziatives Denken in Bildern wichtige Kompetenzen für die Arbeit an omatisierten Anlagen bilden. Das „Gespür“ erfahrener ArbeiterInnen, das darin zum Ausdruck kommt, beweist seine Stärke aber gerade im Umgang mit den Grauzonen und Grenzen omatisierter Technik. Dass dies keine esoterischen Gedankenspielereien sind, sondern Erkenntnisse, die ihre eminent praktische Relevanz im betrieblichen Alltag erwiesen haben, zeigen die Beiträge dieses Bandes auf verschiedenste Weise. Sie beschränken sich nicht auf sozialwissenschaftliche Analysen und theoretische Fundierungen zum Ansatz „erfahrungsgeleitetes Arbeiten“. Manager berichten von ihren Erfahrungen, und Ausbildungsverantwortliche stellen betriebliche Modellversuche vor. Überlegungen zu den Konsequenzen für das berufliche Bildungssystem sowie die Dokumentation einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zählt Berufserfahrung in einer technisierten Arbeitswelt?“ runden den Tagungsband ab.