Philosophien der Differenz
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Der Grundzug der europäischen Philosophie ist von Adorno als Identitätsdenken beschrieben worden. Von diesem gilt, daß es nicht in der Lage ist, das Besondere zu erfassen. In der kleinen Schrift , Identität und Differenz, (1957) sucht Heidegger den Weg frei zu machen für einen Begriff der Differenz, der nicht mehr innerhalb der Identität angesiedelt ist. Das Besondere ist mehr und Anderes als eine Variation des Allgemeinen. Damit ist gegenüber der Tradition der europäischen Philosophie ein neues Gebiet des Denkens erschlossen worden. Eine Reihe französischer Philosophen hat dieses neue Denk-Gebiet näher erkundet. In der hier gebotenen Einführung werden Deleuze, Lyotard und Derrida ausgewählt und in ihren theoretischen Ansätzen behandelt, weil sie zur Bestimmung des neuen Begriffs der Differenz ausdrücklich etwas beigetragen haben. Für die überwiegend praktische Seite des Differenzdenkens werden Irigaray, Kristeva und Vertreter der interkulturellen Philosophie herangezogen. Dabei geht es um die Differenz der Geschlechter, die symbolische Differenz (das heißt, die Anzeichen des Semiotischen im Symbolischen) und die Differenz der Kulturen. In einer Schlußbetrachtung wird das Verhältnis des Differenzdenkens zur Dialektik erörtert. Dabei ergibt sich, dass die Dialektik, sofern ihr der Universalitätsanspruch genommen wird, als eine Form des Differenzdenkens betrachtet werden kann.