Wessen Freund und wessen Helfer?
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'Polizei – dein Freund und Helfer' – dieses noch heute bekannte Motto diente zum ersten Mal 1937 der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit. Dem entsprach das jahrzehntelang gepflegte (Selbst-)Bild der Polizei, daß sie sich als Institution – anders als die Gestapo – an den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen nicht beteiligt und ihre 'normale' Arbeit getan habe – allenfalls Einzelne hätten sich schuldig gemacht. Das Buch 'Wessen Freund und wessen Helfer? Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus' zeichnet ein anderes Bild. Neben Artikeln über die Zeit der Machtübernahme und der Organisation der Polizei in Köln sowie des Verhältnisses Polizei und Gestapo wird vor allem die Tätigkeit der Kölner Kriminalpolizei bei der Verfolgung von 'Asozialen', Prostituierten und der Prostitution verdächtiger Frauen, Homosexuellen und Zigeunern beschrieben, von denen viele in Konzentrationslagern ermordet wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Artikel über die Kölner Polizeibataillone, die bei ihren Einsätzen in den besetzten Gebieten im Osten Europas an der Ermordung von Tausenden Menschen beteiligt waren. Eine juristische Aufarbeitung fand – wie weitere Beispiele zeigen – nie statt. In dem Buch wird anstelle des bisherigen (Selbst-)Bildes der Polizei die reale Indienstnahme der Polizei durch die Nationalsozialisten und die bereitwillige Unterstützung des NS-Regimes durch die Polizei aufgezeigt.