Frauenhandel in Europa
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Der immer stärker um sich greifende Frauenhandel stellt die europäischen Demokratien vor eine starke Belastungsprobe. Wie lassen sich die demokratischen Grundwerte gegenüber den modernen Formen des Sklavenhandels behaupten und durchsetzen? Mit welchen Gesetzen und Strafverfolgungsmaßnahmen reagieren die einzelnen Staaten? Wie behandeln sie die jungen Frauen, die Opfer eines menschenverachtenden Profitstrebens in Zeiten der Globalisierung geworden sind? Die Studie des Frankfurter Instituts für Frauenforschung ist das Ergebnis umfangreicher Recherchen in sechs europäischen Ländern: Belgien, Deutschland, Österreich, Italien, Polen und Tschechien. Sie vergleicht sowohl Strafrechtsnormen, ausländerrechtliche Normen und Opferschutzgesetze in den einzelnen Ländern als auch die konkreten Bedingungen ihrer Umsetzung bei der Ermittlung und Bestrafung von Menschenhandelsdelikten. Der besondere Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang zwischen Strafverfolgung und Opfer-/Zeuginnenschutz. Erstmals wird die enge Wechselbeziehung zwischen einer erfolgreichen Strafverfolgung von Menschenhandel mit wirksamen Opferschutzmaßnahmen für die Betroffenen herausgearbeitet und empirisch belegt. Opferschutz findet aber nur selten statt, weil die jungen Frauen in der Regel unverzüglich abgeschoben werden, um illegaler Einwanderung vorzubeugen. Es fehlt an Geld, weil die staatlichen Interessen, die Grenzen zu schützen, höher rangieren als der Schutz der Menschenrechte von Frauen. Erst durch die Initiative von Frauen wurden Opferschutzeinrichtungen gegründet. Seit einigen Jahren gelingt es, die notwendige Zusammenarbeit zwischen Opferschutzeinrichtungen und den Strafverfolgungsbehörden aufzubauen und gegenseitiges Misstrauen abzubauen. Diese Entwicklung als sinnvolle Strategie bei der Bekämpfung von Frauenhandel steht aber noch ganz am Anfang. Mit Blick auf ihre internationale Bedeutung erscheint die Studie in einem Wendeband in deutscher und englischer Sprache. Ein Buch in zwei Sprachen zum „einsprachigen“ Preis!