Knihobot
Knihu momentálně nemáme skladem

Sprechen als Last und Befreiung

Autoři

Více o knize

Für diese deutsch-deutsche Studie wurde ein besonderer Zugriff gewählt. Er besteht im Vergleich des lebensgeschichtlichen Erzählens nationalsozialistischer und stalinistischer Opfer unter der übergreifenden Fragestellung: Welche persönlichen und gesellschaftlichen Umstände haben die sprachliche Bewältigung der Verfolgungserfahrung begünstigt, welche haben sie behindert? Im Mittelpunkt steht damit der Zusammenhang von gesellschaftlichem und privatem Erinnern bzw. Schweigen in Ost- wie in Westdeutschland. Grundlage der Studie sind über 100 Interviews mit Holocaust-Überlebenden sowie politisch Verfolgten des Nationalsozialismus und des Stalinismus der SBZ/DDR. Ausgewählt wurden solche Personen, die mehrfach befragt wurden und von denen zusätzlich ältere Erinnerungstexte zum Vergleich herangezogen werden konnten. Anhand dieser lebensgeschichtlichen Interviews und einer detaillierten Presseanalyse der 50er Jahre arbeitet Boll die Rivalitäten und Unterschiede der Opfergruppen sowie die Abhängigkeit der erzählten Lebensgeschichten vom sozialen Kontext ihrer Entstehung heraus. Während sich bisherige Untersuchungen zumeist auf individual-psychologische Fragestellungen konzentriert haben, weist Friedhelm Boll das bisher weit unterschätzte öffentliche Interesse als Bedingung für das Sprechen-Können der Opfer nach. Dabei liefert die einfühlsame und differenzierte Analyse der Erzählmuster von Holocaust-Überlebenden das Vorbild für die Untersuchung der Erzählungen der politisch Verfolgten.

Vydání

Nákup knihy

Kniha aktuálně není skladem.