Bildung und Beruf
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Mit dem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist Bildung wieder zu einem gesellschaftspolitisch zentralen Thema geworden. Dabei konzentriert sich die aktuelle Bildungsdiskussion weitgehend auf die Hochschulen und das allgemein bildende Schulwesen. Die berufliche Bildung wird demgegenüber wie ein industriegesellschaftliches Relikt behandelt. Dieser Band thematisiert die berufliche Bildung und den berufsstrukturellen Wandel in der Wissensgesellschaft. Es geht um die für Wissensgesellschaften relevanten Bildungsinhalte. Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Dynamik des wirtschaftsstrukturellen Wandels für die Bildungsinhalte? Ist diese Dynamik noch mit einer an ausgeprägter Beruflichkeit orientierten Ausbildung zu bewältigen? Wie ist das deutsche Berufsbildungssystem im internationalen Vergleich zu beurteilen und welche Alternativen gibt es? Dann wird die zeitliche Strukturierung und die institutionelle Verknüpfung zwischen Bildung und Beschäftigung untersucht. Wie sehen diese Strukturierungsmuster aus und welche sozialstrukturellen Folgen ergeben sich daraus? Außerdem wird die Form individueller wie organisationaler Lernprozesse untersucht. Fragen nach den Möglichkeiten selbstgesteuerten Lernens, des Organizational Learning oder der Entgrenzung von Lernen stellen sich mit der Wissensgesellschaft neu. Inhalt Matthias Wingens (Universität Bremen) Einführung: Wissensgesellschaft - ein tragfähiger Leitbegriff der Bildungsreform? Übergangsstrukturen und Wandel der Erwerbssysteme Thomas Kurtz (Universität Halle-Wittenberg) Zur strukturellen Kopplung von Erziehung und Wirtschaft Walter Müller/Markus Gangl/Stefani Scherer (Universität Mannheim) Übergangsstrukturen zwischen Bildung und Beschäftigung Steffen Hillmert (MPI für Bildungsforschung, Berlin) Stabilität und Wandel des „deutschen Modells“: Lebensverläufe im Übergang zwischen Schule und Beruf Matthias Kreysing (Universität Göttingen) Duale Berufsausbildung in den USA - Das Scheitern einer Institution und seine Folgen Klaus Ruth (ITB, Universität Bremen) Beruflich kodiertes oder organisational gebundenes Wissen als Erfolgsfaktor für Innovationen? Thomas Deißinger (Universität Konstanz) Chancen und Risiken einer Modularisierung der Berufsausbildung Gisela Feller (BIBB, Bonn) Leistungen und Defizite der Berufsfachschule als Bildungsgang mit Berufsabschluss Jürgen Enders/Lutz Bornmann (WZ I, Universität Kassel) Übergangsverläufe und Statuspassagen nach der Promotion Werner Dostal (IAB, Nürnberg) Beruflichkeit in der Wissensgesellschaft „Neues Lernen“ in der Wissensgesellschaft Susanne Kraft (DIE, Frankfurt) Selbstgesteuertes Lernen - kritische Anmerkungen zu einem scheinbar unstrittigen Konzept Olaf Struck (Universität Leipzig) Zur betrieblichen Entwicklung von didaktischen Methodenkonzeptionen und Lernformen Susanne Kraft (TU Darmstadt) Sozialer Wandel im Unternehmen - Die Bedeutung von selbstgesteuerten Lernprozessen im Change Management Thomas Brüsemeister (FernUniversität Hagen) Transintentionalität im Bildungssystem. Bourdieus Gegenwartsdiagnose zu LehrerInnen im Neoliberalismus Die Autorinnen und Autoren