Das Öffentliche heute
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Von dem »Öffentlichen« spricht man, wenn zwischen dem Individual- und Staatsinteresse ein Allgemeininteresse, zwischen bürokratischen und marktlichen Entscheidungsverfahren bürgerschaftliche Mitwirkung und zwischen staatlicher Kontrolle und privater Wirtschaft ein »service public« existiert. Dieser Zwischenbereich zwischen Gesellschaft und Staat scheint sich heute aufzulösen. Dieser Prozess wird als Individualisierung, Informalisierung, Privatisierung eher beschrieben als erklärt und bewertet. Im Kontrast dazu wird in diesem Band versucht, ihn mit Hilfe des Konzepts des »Öffentlichen« kritisch zu erfassen. Untersucht wird insbesondere, ob, was mit der Vergesellschaftung an »Öffentlichem« verloren geht, durch staatliche Kontrolle und Gewährleistungsverantwortung ersetzt werden kann. Andererseits ergeben sich aber sowohl auf nationaler wie auch internationaler Ebene neue Erscheinungen, die mit dem älteren Konzept besser verstanden werden können. Dazu gehören Organisationsformen und Leistungen der Zivilgesellschaft, neue Kommunikationsmedien, der Begriff des europäischen Gemeininteresses sowie neue Legitimationsformen europäischer und internationaler Institutionen. Der Band enthält die Beiträge eines Kolloquiums zum Ausscheiden Alfred Rinkens aus dem aktiven Hochschuldienst.