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Vom Bergmann zum Arbeiter

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Revolutionärer Umbruch im Oberharz 1848/49 Der Oberharz: ein revolutionärer Brennpunkt und frühes Zentrum der Arbeiterbewegung? Eine 1992 zufällig im Sperrmüll in Clausthal/Harz gefundene Fahne, die wohl letzte überlieferte der allgemeinen deutschen Arbeiterverbrüderung von 1848/49, begründet eine solche Annahme. Diese gemeinsam mit dem Oberharzer Geschichts- und Museumsverein erscheinende historisch-archivalische Lokalstudie rekonstruiert vor sozial- und protestgeschichtlichem Hintergrund die Entstehung und Entwicklung der ersten Arbeitervereine im Oberharz und deren Verbindungen zur Bewegung der Arbeiterverbrüderung. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie deren Ideen in den Oberharzer Bergstädten aus nachrevolutionärer Enttäuschung eine überraschend starke Resonanz erhalten konnten und in welcher Form sie dort in die Praxis umgesetzt wurden. Die als Repräsentationen der Bevölkerungsmehrheit 1848 in großer Zahl gegründeten Bergmanns-, Handwerker- und Arbeitervereine wurden durch allgemeine Assoziation im Frühsommer 1849 für kurze Zeit zum bestimmenden politischen Faktor der Harzregion. Unter polizeimilitärischer Repression gegen die demokratischen Bewegung gingen zwar ein Regionalverbund und die Mehrzahl der Arbeitervereine 1849 bis 1850 wieder ein, einige Bergmannsvereine, die außer in Clausthal und Zellerfeld auch in Altenau, Wildemann, Bad Grund, Lautenthal und St. Andreasberg entstanden waren, überlebten jedoch als traditional abgesicherte Unterstützungskassen oder Geselligkeitsvereine. Das Jahr 1848 markiert somit den Beginn der organisierten Arbeiterbewegung im Harzraum. Wie der Sperrmüllfund zeigt, schlummern manche Spuren dieser Versuche, die Geschichte in die eigenen Hände zu nehmen, hier vielleicht noch im Verborgenen.

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