Ein Rundgang durch Kloster Ebstorf
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Durch die ‘Ebstorfer Weltkarte‘ ist das zwischen Soltau und Uelzen, 26 km südlich Lüneburg gelegene Kloster Ebstorf weltbekannt. Konzipiert um 1239 zur Verherrlichung des Welfengeschlechts, wurde die runde Karte mit etwa 3 Meter Durchmesser wohl erst nach 1300 fertiggestellt und gibt Historikern, Germanisten, Palaeographen und Kunsthistorikern immer noch Rätsel auf. Das Original der Karte verbrannte im 2. Weltkrieg, nach Dokumentationen vorwiegend des 19. Jahrhunderts konnten aber in den 1950er Jahren vier identische Kopien angefertigt werden, von denen eine in Kloster Ebstorf zu sehen ist. Das vor 1160 zunächst von Prämonstratensern gegründete spätere Benediktinneren-Kloster ist seit der Reformation ein evangelisches Damenstift. Die heute stehende große Klosterkirche, deren südlicher Teil immer schon Pfarrkirche war, stammt im wesentlichen aus dem späten 14. Jh., während zahlreiche Konventsbauten die Zeit der Klosterreform des späten 15. Jahrhunderts spiegeln. Der Kreuzgang ist durch seine zahlreichen figürlich skulptierten Konsolsteine sowie durch einen Glasmalereizyklus berühmt, dessen Programm auf dem Heilsspiegel basiert. Zu den zahlreichen mittelalterlichen Ausstattungsstücken zählen eine lebensgroße Mauritius- und eine kleinere Madonnen-Figur aus dem 13. Jh., ein bronzenes Taufbecken von 1310, Terrakotta-Reliefs des 14. Jh., Messing-Leuchter, Möbel (u. a. des 12. Jh.), wertvolle und z. T. einmalige Textilarbeiten, Buchmalerei, Tafelgemälde und Altargerät. Der großformatige und fest gebundene Band stellt nach einer Einführung durch den Kunsthistoriker Dr. Michael Wolfson (Hannover) auf 80 Seiten in über 100 kommentierten Farbaufnahmen von Jutta Brüdern (Braunschweig) Architektur und Kunst von Kloster Ebstorf in der Folge eines imaginären Rundgangs vor.