Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg
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Beschrieben werden 102 Handschriften vom 9. bis zum frühen 16. Jahrhundert, dazu 14 aus Bucheinbänden abgelöste Handschriftenfragmente, von denen die ältesten bis in den Zeitraum zwischen 800 und 1100 zurückreichen. Bis auf neun deutschsprachige Codices und fünf Fragmente handelt es sich um lateinische Handschriften. In inhaltlicher Hinsicht steht die Theologie mit einem Anteil von etwa der Hälfte im Vordergrund; etwa ein Drittel entfällt auf die Medizin und die Naturwissenschaften (Pharmazie, Alchemie, Astronomie), während der Rest sich aus literarischen, philologischen, historischen und juristischen (insbesondere kanonistischen) Werken zusammensetzt. Als interessant verdient hervorgehoben zu werden, dass über die Hälfte des Bestandes nichthessischer Provenienz ist: 23 Handschriften stammen aus Zürich oder Umgebung und sind im 17. Jahrhundert über den Zürcher Theologen und Alchemisten Raphael Egli (Iconius, gest. 1622) nach Marburg gelangt, und insgesamt 31 Handschriften sind ursprünglich in den norddeutschen Klöstern Bursfelde und Corvey beheimatet gewesen und in napoleonischer Zeit nach Marburg überführt worden.