Politisches Engagement - noch immer eine Frage des Geschlechts?
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Im vorliegenden Band geht es um geschlechtstypische Unterschiede hinsichtlich politischen Engagements. Der/die unvoreingenommene Leser(in) mag sich hierzu zuallererst die Frage stellen: „Gibt es solche Unterschiede in unserer heutigen Zeit denn überhaupt noch?“ Betrachtet man zunächst die Geschlechterverteilung innerhalb der konventionellen politischen Gremien wie Regierungen und Parlamente, so lässt sich hier eine Unterrepräsentanz von Frauen unschwer feststellen, auch wenn sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine deutliche Tendenz zur Egalisierung feststellen lässt. Die in diesem Buch vorgestellten Analysen beschäftigen sich allerdings nicht mit der Politik der Parlamente, Regierungen und Parteien, sondern mit einer anderen Art der Einflussnahme in das politische Geschehen, die für Durchschnittsbürger(innen) im allgemeinen wesentlich leichter zugänglich und problemloser durchführbar ist: die der politischen Proteste. So wurden schon in vergangenen Zeiten, beispielsweise im Kampf um das Frauenwahlrecht, unkonventionelle Formen politischen Handelns eingesetzt, um sich in der institutionalisierte Politik Gehör zu verschaffen. Zahlreiche politische Reformen hatten so ihren Ursprung in Protesten, 'auf der Strasse'. Wie aber sieht es in der heutigen Bundesrepublik mit politischen Protesten aus? Sind Frauen, wie häufig behauptet wird, hier tatsächlich im gleichen Masse beteiligt wie Männer? Mittels Analysen zweier Allbus-Datensätze sowie zweier Panel-Befragungen zum Thema 'Politische Proteste' werden auch unter Miteinbeziehung der Ost-West-Thematik folgende Fragen geprüft: Wie halten es Frauen heutzutage mit politischen Protesten, der 'Politik von unten'? Protestieren Frauen genauso viel wie Männer, auf die gleiche Weise und aus der gleichen Motivation heraus?