Zur Entwicklung von Tätigkeit und Handeln Geistigbehinderter
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Die Förderung der selbständigen Handlungsfähigkeit Geistigbehinderter gerät als pädagogische Aufgabe zunehmend stärker in das Bewusstsein der pädagogischen Öffentlichkeit. Bemühungen zu solcher Förderung bedürfen jedoch einer Orientierung, die bislang nur eingeschränkt zur Verfügung stand. In vorliegendem Buch wird als eine Orientierungsmöglichkeit die Entwicklung kindlicher Tätigkeit und kindlichen Handelns aus drei Blickwinkeln betrachtet, die zusammengeführt Eltern, Lehrern und Erziehern als Orientierungshilfe dienen können. Die Entwicklung kindlicher Tätigkeit wird – abweichend von traditionellen Ansätzen – entlang der Entwicklung der dominierenden Tätigkeiten nach Leontjew beschrieben, wobei die besondere Bedeutung des Erwachsenen als Vermittler zwischen Kind und Welt betont wird. Die Beschreibung des kindlich-individuellen Lernens folgt zum einen der Aneignungstheorie der Kulturhistorischen Schule, zum anderen der subjektbezogenen Beschreibung durch Piaget, womit auch die selbstkonstruktiven Lernereignisse in die Entwicklung der Tätigkeit mit einbezogen werden. Beobachtbare Tätigkeit äußert sich in Bewegungsverhalten, dessen Entwicklung nach den Vorschlägen von Stemme und von Eickstedt in das Gesamtkonzept integriert wird. Hierdurch entsteht ein breiteres Bild kindlicher Entwicklung, die von der Bewegung ausgehend zur Tätigkeit führt und ihren Höhepunkt in der gezielten, geplanten und gesteuerten Tätigkeit, im Handeln, findet. Besondere Probleme dieser Entwicklung bei Geistigbehinderten werden ebenso erörtert wie Fragen einer Lebensorientierung in der Arbeit.