Problematische Partner
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Die europäisch-arabischen Beziehungen zeichnen sich spätestens seit Anfang der siebziger Jahre durch eine Gleichzeitigkeit von Annäherung und Distanzierung aus. Den wiederkehrenden Versuchen einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der EG bzw. EU und den arabischen Staaten stehen teilweise heftige Auseinandersetzungen um Handelsregelungen, Finanzhilfen, Waffenverkäufe, sicherheitspolitische Fragen und die geeignete Strategie zur Regulierung des Nahostkonflikts entgegen. Die vorliegende Studie fragt vor dem Hintergrund einer Verknüpfung kooperationstheoretischer Überlegungen mit den Annahmen des strukturellen Realismus nach den Ursachen für dieses komplizierte Beziehungsverhältnis. Auf der Grundlage einer breiten Auswertung von Primär- und Sekundärquellen kommt sie zu dem Ergebnis, daß hierfür weniger kulturelle, institutionelle oder ordnungspolitischer Faktoren verantwortlich gemacht werden können. Vielmehr waren es unterschiedliche Interessenlagen, die strukturellen Besonderheiten regionaler und interregionaler Politik und nicht zuletzt die starke Beeinflussung durch die Entwicklung des internationalen Systems, die Europäer und Araber zu problematischen Partnern werden ließen.