Entwicklung unter Kontrolle?
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Hinter jeder als kriminell definierten Abweichung von Jugendlichen steht die vielschichtige und konfliktreiche Interaktion zwischen ihren subjektiven biographischen Deutungs- und Handlungsmustern, ihrem sozialen Umfeld und Institutionen sozialer Kontrolle. Dieser vielschichtigen Interaktion wird im vorliegenden Sammelband mit Hilfe qualitativer Forschung nachgegangen. Bis auf einen basieren alle Beiträge auf Interviews aus einer qualitativen Untersuchung zu den Hafterfahrungen männlicher Jugendlicher und Heranwachsender, die seit 1998 am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) durchgeführt wird. Die Autorinne betrachten beispielsweise das Verhältnis zwischen Erziehung und Strafe, den Mehrfaktorenansatz und die Bedeutung der Gleichaltrigengruppe für Devianz. In einem Beitrag wird der Transformationsprozess in Ostdeutschland aus der biographischen Perspektive von Jugendlichen untersucht. Andere Autorinnen verknüpfen kriminologische Forschungstraditionen, beispielsweise zur Subkultur in Gefängnissen, mit soziologischen und sozialpsychologischen Konzepten von Adoleszenz und Geschlecht. Die diversen Untersuchungsperspektiven und detailliert vorgestellten Ergebnisse repräsentieren eine lebendige Wechselbeziehung zwischen Theorie und Empirie und geben einen tiefen Einblick in die Deutungs- und Handlungsmuster hafterfahrener Heranwachsender.