Schutzpolizei in der Bundesrepublik
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Der Tschako – jahrzehntelang ein Kennzeichen der „Schupos“ – wurde Mitte der 60er Jahre endgültig durch die Schirmmütze ersetzt – ein äußeres Zeichen für die allmähliche Wandlung einer Institution, deren Wurzeln weit zurückreichen bis in die frühe Weimarer Republik. Dieses Buch bietet die erste breitgefächerte sozial- und kulturgeschichtliche Analyse zur bundesdeutschen Schutzpolizei, speziell für die Zeit der turbulenten 60er Jahre. Vor allem rücken zwei Einsatzgebiete ins Blickfeld: Die Alltagsarbeit der Funkstreifen sowie das Agieren gegen die Studentenproteste der Endsechziger. Darüber hinaus werden an Beispielen aus Hamburg und NRW die tief verankerten Weimarer Traditionen, die NS-Vergangenheit (vor allem im „Bandenkampf“) sowie die militärisch geprägte Ausbildung der Schutzpolizei untersucht. Gezeichnet wird ein plastisches Bild einer durchaus ambivalenten Modernisierung, wobei Ritualen und Männlichkeitsleitbildern breiter Raum gewidmet ist. Es zeigt sich der Übergang einer stark hermetisch geprägten Institution, deren Schwerpunkt in der Bürgerkriegsbekämpfung lag, zu einer Polizei, die sich – sozialstaatlich eingebunden – mehr und mehr ihre tragende Rolle im präventiv orientierten Konzept der Inneren Sicherheit erhielt.