"Gestalt"
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Dem Begriff der Gestalt wird in vielen Beiträgen der Hegelforschung implizit eine zentrale Funktion im Rahmen der Phänomenologie zugeschrieben; mehr noch, wir finden ihn in nahezu allen Kommentaren und Interpretationen dieses Werks, zuweilen gar inflationär, als selbsverständlichen, oft verselbständigten Erklärungsmitläufer. Er scheint eine in und aus sich selbst verständliche Aussagekraft zu besitzen. Was aber steckt hinter diesem scheinbar so selbstverständlichen Begriff? Die Interpreten geben ihm offensichtlich unterschiedlichste Bedeutungen. Welche aber stimmt mit der Bedeutung der Hegelschen Gestalt überein? Die vorliegende Arbeit begibt sich auf die Spurensuche und verfolgt die Wege dieser Hegelschen Gestalt in der Phänomenologie. Ihr Ziel ist es, die häufig betonte, aber niemals konsequent befragte Relevanz dieses Begriffs für die Phänomenologie herauszuarbeiten. Sie beschreitet einen Weg, den insbesondere Glockner, Hirsch und Pöggeler geebnet haben, indem sie Mut machten, die Phänomenologie auf den in ihr verborgenen Reichtum hin zu betrachten, das lebendige Weiterwirken dieses Werks zu analysieren. Die konkreten Gestalten des Werks zeigen sich in den ihnen eigenen Welten, und die Metapher einer 'Odyssee' durch unentdeckte Welten wird mehr als nur Metapher, die Untersuchung selbst wird zu einer Reise, einer Reise mit dem Geist durch die phantastischen Welten seiner Gestalten. Auf der Grundlage dieses Durchgangs durch die Phänomenologie erfolgen die Ausblicke auf die insbesondere ästethisch fruchtbare Leistungskraft dieses Begriffs. Die Arbeit mündet in die Frage, ob das , Künstlertum' Hegels als seinem systematischen Denken entgegengesetzt gesehen werden muß. '. eine bestechend überzeugende Darstellung der Phänomenologie unter dem besonderen Blickwinkel des bislang weitgehend vernachlässigten Gestaltbegriffs, aus der auch mit Hegels Phiolsophie vertraute Leser noch manches lernen können.'