Das Ende des Neuthomismus
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Der Neuthomismus ist eine der am wenigsten bekannten und zugleich faszinierendsten Philosophien des zwanzigsten Jahrhunderts. Knapp 100 Jahre lang, von 1879 unter Leo XIII. bis in die Zeit zwischen dem II. Vatikanum und den 68er-Unruhen, hat er das Denken der katholischen Kirche geprägt wie wenig anderes. Dann verschwand er in ganz wenigen Jahren und unter mysteriösen Umständen. Wie ist das Ende des Neuthomismus abgelaufen? Wie verschwindet eine philosophische Schule? Dieser Frage geht dieses Buch auf spannende Weise nach. In Interviews mit Zeitzeugen, Dokumenten und teils brisanten Korrespondenzen erleben wir Aufstieg, Glanz und schließlich Sterben der letzten großen philosophischen Schule, welche die katholische Kirche erlebt hat. Aus der Einleitung des Autors: Daß die Arbeit Das Ende des Neuthomismus - die 68er, das Konzil und die Dominikaner erst sieben Jahre nach der Einreichung der Dissertation (1999) publiziert wird, hat seine Gründe. Zu jenem Zeitpunkt waren die Dominikaner inmitten von neuen Konkordatsverhandlungen über die theologische Fakultät an der Universität von Fribourg. Da die vorliegende Untersuchung in ihrem dritten Teil sehr delikate Prozesse innerhalb dieser Fakultät aus den 60er bis 80er-Jahren zum Teil recht detailliert behandelt, bat mich der Orden, mit einer Publikation vorerst noch zuzuwarten. Nachdem die Konkordatsverhandlungen nun längst abgeschlossen sind, steht einer Veröffentlichung auch von seiten des Ordens nichts mehr im Wege. Die Wartezeit hat dem Buch gut getan. Erfreulich ist natürlich, daß ein Interviewpartner dieser Dissertation, der sich über die Jahre stets interessiert gezeigt hat, Kardinal Ratzinger, nunmehr als Papst Benedikt XVI. den Stuhl Petri bestiegen hat. Doch fast noch erfreulicher ist es, daß sich noch deutlicher als vor nunmehr sieben Jahren eine Renaissance des Thomismus abzeichnet; wo das Schlusskapitel damals noch eher düster wirken musste, kann mittlerweile ein viel hoffnungsvollerer Ausblick gewährt werden.