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"Stark genug, den Krieg zu erklären?"

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30 Jahre nach dem Deutschen Herbst ist das Thema Rote Armee Fraktion (RAF) aktueller denn je. Lange Zeit spielte es jedoch im öffentlichen Diskurs hierzulande so gut wie gar keine Rolle. Erst seit einigen Jahren, spätestens seit den Anschlägen des 11. September, scheint auch das Interesse am deutschen Terrorismus wieder zu wachsen. Auffallend an der Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte ist, dass es zwei unterschiedliche Tendenzen gibt. Die einen beschäftigen sich mit dem „Mythos RAF“ und stilisieren diese beispielsweise in Kinofilmen zu romatischen Leinwandhelden aus einer Zeit, in der es noch um etwas ging. Die anderen, vor allem die deutschen Medien, distanzieren sich eher von der RAF. In der Berichterstattung wird diese meist als unpolitische, militante Gruppe dargestellt, die dem Staat einst den Krieg nicht nur erklärt, sondern in auch praktiziert hat, wobei auch häufig Vergleiche zur Ideologie des SS-Staates gezogen werden. Woher aber kommen heute diese unterschiedlichen Bilder und Mythen, die sich um die RAF gebildet haben? Die Autorin Kim Eberhardt geht dieser Frage anhand einer Presseanalyse der Jahre 1972-77 auf den Grund. Wie wurde damals über die Ergeignisse rund um die RAF berichtet? Welches Bild wurde über sie verbreitet? Welchen Einfluß hatte die Berichterstattung der Medien auf die gesellschaftlichen Meinungen? Und wie wurden andererseits die Medien durch die Hysterie und die allgemeine Panikmache im Land beeinflusst? Grundlage dieser Arbeit bilden die Artikel der beiden überregionalen Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung, sowie des wöchentlich erscheinenden Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Neben der Analyse der Berichterstattung geht es in dieser Untersuchung aber auch um die Ereignisse der Jahre 1972-77. Wo hatte der deutsche Terrorismus seine ideologischen Wurzeln? Was genau ist in den Jahren bis zur Schleyer-Entführung im Herbst 1977 passiert? Dieses Buch richtet sich an alle, die sich differenziert und nicht nur in den bestehenden Denk-Schablonen mit dem deutschen Terrorismus, mit seinen Entstehungsbedingungen und seinen Auswirkungen auseinandersetzen wollen. Da es aber hier um die Geschichte der medialen Darstellung der RAF geht, ist dieses Buch besonders für diejenigen interessant, die sich für die komplexen Wechselwirkungen zwischen politischen Maßnahmen, gesellschatlichen Meinungen und medialer Berichterstattung interessieren.

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"Stark genug, den Krieg zu erklären?", Kim Eberhardt

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2007
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