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Antijesuitische Bildpublizistik in der Frühen Neuzeit

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Das zentrale Medium der antijesuitischen Bildpublizistik ist das illustrierte Flugblatt. Hinzu kommen Medaillen, Münzen, Flugschriften und Bücher. Das erste antijesuitische Flugblatt erschien 1568, das letzte stammt aus der Zeit der Ordensaufhebung um 1773. Der Quellenkorpus umfasst rund 200 Medien, die im deutschen Sprachraum zur Bekämpfung der Societatis Jesu veröffentlicht wurden. Die sich bald verdichtende konfessionelle Propaganda diente der prinzipiellen Abgrenzung zwischen den Glaubensparteien. Gleichzeitig wuchs der Antijesuitismus zu einem Politikum heran, das über die Rezeption der Religionskriege in Frankreich und den Niederlanden schließlich die deutschen Territorialstaaten erreichte: Der 30-jährige Krieg wird zu jenem Medienereignis, das den Jesuitenorden als einen seiner Protagonisten präsentiert. Ähnliches Aufsehen erregt die Gesellschaft erst wieder bei ihrer Aufhebung 1773. Die Dämonisierung des Ordens erfüllte besonders jene Funktion, die ihn zum herausragenden Thema des 30-jährigen Krieges gemacht hatte: die Legitimation der deutschen Territorialstaaten in ihrer Emanzipation von Kaiser und Reich. Das antijesuitische Feindbild rechtfertigte diesen Schritt vor der Öffentlichkeit. Reich illustrierte Untersuchung illustrierter Flugblätter (1568–1773) als Hauptmedium der konfessionelle Propaganda. Bedeutender Beitrag zum Antijesuitismus und zur frühmodernen Mentalitätsgeschichte.

Parametry

ISBN
9783795419325
Nakladatelství
Schnell & Steiner

Kategorie

Varianta knihy

2008

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