Controllinginstrumente zur Entscheidungssteuerung bei vertikaler Integration
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Seit über einem Jahrhundert findet eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den übergreifenden Controllinginstrumenten Budget und Verrechnungspreis statt. Trotz der andauernden theoretischen Diskussion existiert in der Literatur derzeit kein umfassendes Verständnis über den Einsatz der beiden Controllinginstrumente zur Steuerung betrieblicher Entscheidungen. In diesem Kontext analysieren zahlreiche Beiträge mit Hilfe von Modellen unvollständiger Verträge die Steuerungswirkungen empirisch beobachtbarer Ausprägungen von Budgets und Verrechnungspreisen. Dabei werden unter anderem kostenbasierte und verhandelte Verrechnungspreise sowie starre Budgets betrachtet. Im Fokus der Analysen steht die simultane Steuerung von Investitions- und Mengenentscheidungen. Der Verfasser erweitert diese Untersuchungen um einen unvollkommenen Markt für Zwischenprodukte. Diese Erweiterung ermöglicht primär die Analyse der relativen Leistungsfähigkeit marktpreisbasierter Verrechnungspreise. Darüber hinaus ergeben sich in Abhängigkeit einer Differenzierung des Zwischenproduktes Konsequenzen für die Wirkung von Kostensenkungsinvestitionen. Weiterhin können Erlössteigerungsinvestitionen über Spillover-Effekte auch auf andere Märkte wirken. Die untersuchte Erweiterung bildet somit die Basis für einen umfassenden Vergleich alternativer Ausprägungen von Budgets und Verrechnungspreisen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit zur Entscheidungssteuerung. Als Ergebnis der modellbasierten Analysen werden situationsspezifisch effiziente Einsatzfelder alternativer Steuerungsinstrumente identifiziert. Beispielsweise belegen die durchgeführten Modellanalysen Aussagen des Beyond Budgeting, wonach flexible Controllinginstrumente in dynamischen Unternehmenssituationen vorteilhaft sind. In Erweiterung der Literatur können bei unvollkommenen Zwischenproduktmärkten auch marktpreisbasierte Verrechnungspreise ein geeignetes Steuerungsinstrument sein.