Die Zentralschweiz in der Helvetik (1798 - 1803)
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In der Helvetik ist die Eidgeossenschaft so intensiv wie nie zuvor vom Kriegsgeschehen heimgesucht worden. Die Zentralschweiz und insbesondere die Urkantone waren von den Revolutionskriegen und ihren Auswirkungen am härtesten betroffen. Der vorliegende Band analysiert die Kriegs- und Umbruchserfahrungen um 1800 am Beispiel der Entwicklungen in der Zentralschweiz. Die Untersuchung konzentriert sich dabei insbesondere auf den Zusammenhang von Kriegserfahrung, Religion und Konfession sowie Nation und Region. Die Schwellenzeit um 1800 war in der Zentralschweiz von traditionellen Loyalitäten im Sinne tief verwurzelter Bindungen geprägt. Anknüpfend an bestehende konfessionelle Erfahrungsräume waren regionale Loyalitäten in starkem Maße religiös ausgerichtet. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Religion und der traditionellen politischen Loyalitäten für die sinnstiftende Interpretation von Krieg und Umbruch wird untersucht, inwieweit sich die neue, säkulare Vorstellung der revolutionär geprägten Nation in der Zentralschweiz zu etablieren vermochte. Die Helvetik bedeutet für die Eidgenossenschaft eine Periode intensiver Konfrontation mit dem neuen Sinnstiftungsangebot der Nation spätaufklärerisch-revolutionärer Prägung. Der erfahrungsgeschichtliche Ansatz der vorliegenden Studie stellt anhand des Beispiels der Zentralschweiz heraus, wie schwierig die Entwicklung eines Nationalbewußtseins in der Eidgenossenschaft verlief. Die Umbruchsphase um 1800 zeichnet sich in der Schweiz durch eine Persistenz konfessioneller Deutungskulturen aus, die vom modernen Nationalstaat keineswegs nivelliert wurden. In der Eidgenossenschaft wurden die Auseinandersetzungen um nationale und regionale Identität weiterhin auch entlang konfessioneller Trennlinien ausgefochten.
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Die Zentralschweiz in der Helvetik (1798 - 1803), Eric Godel
- Jazyk
- Rok vydání
- 2009
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Platební metody
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- Titul
- Die Zentralschweiz in der Helvetik (1798 - 1803)
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Eric Godel
- Vydavatel
- Aschendorff
- Rok vydání
- 2009
- ISBN10
- 3402128004
- ISBN13
- 9783402128008
- Kategorie
- Světová historie
- Anotace
- In der Helvetik ist die Eidgeossenschaft so intensiv wie nie zuvor vom Kriegsgeschehen heimgesucht worden. Die Zentralschweiz und insbesondere die Urkantone waren von den Revolutionskriegen und ihren Auswirkungen am härtesten betroffen. Der vorliegende Band analysiert die Kriegs- und Umbruchserfahrungen um 1800 am Beispiel der Entwicklungen in der Zentralschweiz. Die Untersuchung konzentriert sich dabei insbesondere auf den Zusammenhang von Kriegserfahrung, Religion und Konfession sowie Nation und Region. Die Schwellenzeit um 1800 war in der Zentralschweiz von traditionellen Loyalitäten im Sinne tief verwurzelter Bindungen geprägt. Anknüpfend an bestehende konfessionelle Erfahrungsräume waren regionale Loyalitäten in starkem Maße religiös ausgerichtet. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Religion und der traditionellen politischen Loyalitäten für die sinnstiftende Interpretation von Krieg und Umbruch wird untersucht, inwieweit sich die neue, säkulare Vorstellung der revolutionär geprägten Nation in der Zentralschweiz zu etablieren vermochte. Die Helvetik bedeutet für die Eidgenossenschaft eine Periode intensiver Konfrontation mit dem neuen Sinnstiftungsangebot der Nation spätaufklärerisch-revolutionärer Prägung. Der erfahrungsgeschichtliche Ansatz der vorliegenden Studie stellt anhand des Beispiels der Zentralschweiz heraus, wie schwierig die Entwicklung eines Nationalbewußtseins in der Eidgenossenschaft verlief. Die Umbruchsphase um 1800 zeichnet sich in der Schweiz durch eine Persistenz konfessioneller Deutungskulturen aus, die vom modernen Nationalstaat keineswegs nivelliert wurden. In der Eidgenossenschaft wurden die Auseinandersetzungen um nationale und regionale Identität weiterhin auch entlang konfessioneller Trennlinien ausgefochten.