Geothermie
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AuszugSeit unserem letzten Kolloquium zum Fall Staufen hat sich in der Geothermie wieder viel getan. Auf unserem Kolloquium am 22. Juni 2010 suchen wir die Risiken vor allem mit den Chancen zu verbinden und dadurch Perspektiven aufzuzeigen, wie die Geothermie genutzt werden kann. In-wieweit bietet hier die OVG-Entscheidung zum Kohlekraftwerk Datteln Perspektiven? Es erließ einen Baustopp, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil die Versorgung mit regenerativen sowie ein-heimischen Energieträgern nicht hinreichend in die behördliche Genehmigungsentscheidung einbe-zogen wurde. Die entsprechenden Vorgaben des Landesentwicklungsplanes wurden zwar mittler-weile aufgehoben. Indes zeigt sich hieran die Grundfrage: Inwieweit muss etwa auf die Geothermie zurückgegriffen werden, wenn es um die Vermeidung von CO2-Emissionen und damit den Klima-schutz geht? Genießt hier die Geothermie sogar Vorrang vor Kohlekraftwerken? Den Schwerpunkt bilden konkrete Fragestellungen. Die aktuellen greift der Fachausschuss Geo-thermie bei der GDMB auf. Eingerahmt in die Schilderung des Beispiels Wiesbaden und der Boh-rungshavarie Kamen-Wasserkurl aus geowissenschaftlicher Sicht folgt eine Untersuchung der Haf-tungs- und Unterlassungsansprüche im Bergschadensrecht, anschließend eine länderübergreifende Risikoanalyse geothermischer Projekte. Ein Praxisbeispiel behandelt die technischen Rahmenbe-dingungen und Fördermöglichkeiten, um eine Erdwärmenutzung durch Kommunen in stillgelegten Bergwerken des Aachener Reviers zu realisieren. Allgemeiner werden die Mittel und Maßnahmen zur Risikovorsorge und -beherrschung behandelt, bezogen auf Geothermieprojekte in NRW die bergbehördlichen und energiewirtschaftlichen Aspekte sowie der Einsatz öffentlicher Fördermittel und die vorhandenen Potentiale. Besonderes Gewicht erhält das behördliche Genehmigungsmana-gement bei Geothermiebohrungen und die ganzheitliche Risikoabsicherung bei Geothermieprojek-ten. Insgesamt werden damit die drängendsten Fragen im Rahmen der Geothermienutzung aus unter-schiedlicher Perspektive aufgezeigt. Es entsteht ein Gesamtbild, das dem Praktiker wichtige Hilfe-stellungen für Geothermieprojekte gibt und längerfristige Perspektiven aufzeigt.