Schätze im Himmel - Bücher auf Erden
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Im Jahre 1010 legte Bischof Bernward von Hildesheim den Grundstein für die Errichtung der Michaeliskirche, einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Frühmittelalters. Das zugehörige Kloster stattete er reich mit Gütern und überaus wertvollen Büchern für Liturgie und Gebet aus. Einen Schatz im Himmel und das Seelenheil wollte er sich damit erwerben, wie auch viele andere Hildesheimer Bischöfe und Kanoniker nach ihm. Bernwards persönlichen Psalter konnte die Herzog August Bibliothek im Jahre 2007 erwerben. Dies und das tausendjährige Jubiläum der Hildesheimer Michaeliskirche geben den Anlass für die Ausstellung „Schätze im Himmel – Bücher auf Erden. Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim“. Kostbar illuminierte Handschriften sowie zahlreiche Bücher der Michaelismönche und der mittelalterlichen Dombibliothek sind vom 5. September 2010 bis zum 27. Februar 2011 in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zu sehen. Die Bandbreite der vorgestellten Handschriften reicht von der Gründungsphase bis zur Blüte der Buchproduktion und zum Beitritt des Michaelisklosters zur Reformbewegung der Bursfelder Kongregation im 15. Jahrhundert. Es werden nicht nur alle bernwardinischen Prachthandschriften, sondern auch weitere Glanzpunkte wie die berühmten Schwesterhandschriften des Ratmann-Sakramentars und des Stammheimer Missale (um 1170) präsentiert. Der von Monika Müller herausgegebene reich bebilderte Ausstellungskatalog beschreibt ausführlich die Exponate. Die zahlreichen Essays behandeln wichtige Aspekte der mittelalterlichen Buchkultur und zentrale geistesgeschichtliche Entwicklungen wie das Bildungssystem der Klöster im Gegensatz zu Studium und Wissenschaft des Klerus an den berühmten Schulen Frankreichs. Erstmals überhaupt wird hier ein Überblick über die Geschichte der Bibliothek von St. Michael gegeben.