Die Autobahn Berlin-Hamburg
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Erfahrung durch Erfahren? Hans-Jürgen Mielke macht dies in seiner dritten Beschreibung einer Autobahnstrecke möglich. Der Verkehrsweg weitet sich dabei zur Kulturschneise, die uns nicht nur durch konkrete Landschaftsräume führt, sondern zugleich auch durch die Zeiten. Berlin war über die Jahrhunderte auf immer wieder leicht wechselnden Landwegen mit Hamburg verbunden, bevor nach dem ersten Weltkrieg die Idee einer Autobahnverbindung der beiden größten Städte des Deutschen Reiches entstand. In der Zeit des Nationalsozialismus nahm die Planung konkrete Formen an, doch konnten bis Kriegsende auf der vorgesehenen Trasse insgesamt nur wenige Baumaßnahmen durchgeführt werden. Durch die Grenzziehung der Besatzungsmächte und die Bildung zweier deutscher Staaten schien das Projekt beendet. Für den bescheidenen Nachkriegsverkehr reichte die ehemalige Reichsstraße 5, die nun auch den Transitverkehr zu den Westsektoren aufnahm, zunächst aus. Als engagierter Umweltschützer beschreibt der Autor die Strecke, ihre Entstehung und die damit verbundenen Probleme. Es ist eine Fahrt nicht nur durch die jüngere Geschichte unseres Landes, sondern auch ein Lehrbeispiel für unseren Umgang mit der Landschaft und dem Verkehr. Auszug aus einer Rezension zur 1. Auflage von 2010 („Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte“, 62. Bd., S. 268-269, Berlin 2011).