Versteckter Glaube oder doppelte Identität?
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Als Marranen werden gemeinhin Juden bezeichnet, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit in Spanien und Portugal zur Verleugnung ihrer Religion gezwungen waren, sie aber heimlich aufrecht hielten. Historisch mit den Zwangstaufen verbunden, hat sich die Bezeichnung Marrane in der Moderne zu einem Identitätsbegriff entwickelt, der im Spannungsfeld zwischen Verfolgung und (Selbst-)Verpflichtung, zwischen Exklusion und Exklusivität anzusiedeln ist. Aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts ist Marranentum ein Weg, ein Narrativ innerhalb des europäisch-jüdischen Identitätsdiskurses, dessen verschiedene Ausprägungen und Entwicklungen sich auch in den Beiträgen dieses Bandes widerspiegeln. *** The term ‘Marranos’ is commonly used to refer to Jews in mediaeval and early modern Spain and Portugal who were forced to deny their religion but continued to practise it in secret. Historically linked with forced baptism, in modern times the term Marrano has developed into a concept of identity established in a space between persecution and (self-)commitment, between exclusion and exclusivity. From a 21st century perspective Marranism is a path, a narrative within the discourse of European-Jewish identity, with a range of its different forms and developments which are reflected by the contributions to this volume.