Die trügerische Verführung und die unheimliche Enthüllung des Bösen
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Der Begriff des Willens war und wird von der Hauptströmung der Philosophie verdrängt. Ohne ihn kann das Böse nicht adäquat eingegrenzt werden. Die Philosophie der Existenz spürte die Gründe des seit dem 19. Jahrhundert in die Krise geratenen modernen Individuums auf. Die Angst begleitet die Abenteuer des Subjekts in seiner Verführbarkeit durch das Böse. Die Psychoanalyse entdeckte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Problematik der Existenz in der Form des Verhältnisses zwischen dem Begehren und dem Gesetz wieder. Die Verwirklichung der wiederkehrenden Allmachtphantasmen ist das Böse. Nur die sublimierte Form des Begehrens in der interesselosen Liebe kann ein anderes Genießen auftauchen lassen und das Böse überwinden. Die christliche Liebe verwirklicht sich im personellen Verhältnis des Subjekts zum Anderen und besiegt das Böse, indem es ihm seine Anerkennung und seine Liebe ohne Ansprüche schenkt. Die rein realistische Politik verachtet die Ethik der Wahrheit mit ihrer kritischen, entlarvenden Funktion. Die Suche nach dem Absoluten in der Machtpolitik erzeugt Gewalt, Willkür und Lüge. Hier liegt das Böse in der Politik.