Die Saint-Simonisten und die Konstruktion des Weiblichen (1829 - 1845)
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Die von den Saint-Simonisten schon zu einem historisch frühen Zeitpunkt (1829) gestellte Frauenfrage setzte eine Konstruktion des Weiblichen voraus, welche im Mittelpunkt der Untersuchung steht. Das Weibliche wurde in der saint-simonistischen Bewegung zur theoretischen Grundlage religiöser und sozialpolitischer Kämpfe: Es ging den Saint-Simonisten um die Konstruktion einer Anthropologie der Geschlechter, die ihre materialistische Geschichtsphilosophie untermauern sollte. Die vorliegende Arbeit ist den jüdischen und christlichen Grundannahmen der saint-simonistischen Doktrin gewidmet, welche einen derartigen Entwurf des Weiblichen ermöglichten. Die Mystik des Weiblichen erweist sich als ein Vektor von Antisemitismus und zugleich als eine jüdische Antwort auf letzteren, auf Assimilation und Säkularisierung. Allerdings bleibt die Anthropologie der Geschlechter der Saint-Simonisten ein Bestandteil ihrer antiliberalen wirtschaftspolitischen Initiative. Die Inhärenz des Jüdisch-Weiblichen innerhalb der Geschlechter-Polarität stellt eine Kritik an liberalen Modellen von Emanzipation, Assimilation und „Toleranz“ dar.