Optische Auftritte

Více o knize

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zieht der literarische Markt mit seinen bunten Angeboten Leser in seinen Bann. Neben den meist in Oktav gedruckten Büchern konkurrieren auch Unterhaltungsblätter und Taschenbücher um die Gunst des Publikums. Der Wettkampf um die Zuneigung des „geliebten Lesers“ und der „nie genug zu liebenden Leserinn“ wird leidenschaftlich geführt. Die Vielfalt der Einbände, Formate, Goldschnitt und die Qualität des Papiers verleihen der Literatur eine visuelle und haptische Dimension, die sie als selbstbewusstes Produkt im Markt präsentiert, nicht nur als abstrakten Text. Diese optische und haptische Präsenz ist entscheidend für das, was zeitgenössisch als Literatur gilt. Das Buch bietet sieben Marktszenen, die jeweils einem journal- oder taschenbuchförmigen „Protagonisten“ folgen. Diese Spaziergänge führen durch verschiedene Städte und Jahre: Berlin 1802/03 und 1847/48, Stuttgart 1816/17, Wien und Leipzig 1825ff., Leipzig 1838/39 sowie erneut Wien und Pesth 1840ff. Dabei werden Rück- und Seitenblicke geworfen, um die Verbindungen zwischen den Orten und Zeiten zu erkunden.