Methodik für einen digitalen Verbesserungsprozess im betrieblichen KVP
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Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) – japanisch auch KAIZEN genannt – hat seine Ursprünge in der Qualitätsbewegung der 1950er Jahre und wurde von dem Amerikaner W. E. Demming in Japan entwickelt. Vor allem Toyota lebte die KVP-Philosophie sehr erfolgreich vor, sodass der KVP in den 1990er Jahren besonders in der deutschen Automobilindustrie in Fertigung und Montage eingeführt wurde. Seitdem hat sich sein Einsatz in viele Arbeits- und Wirtschaftsbereiche verbreitet mit dem Ziel, eine Kultur der ständigen Prozessverbesserung zu verankern, die Mitarbeiterfähigkeiten für Verbesserungsprozesse systematisch einzusetzen und die Mitarbeiter selber weiterzuentwickeln. Die fortschreitende Digitalisierung vieler Prozesse stellt hierfür immer mehr Daten aus dem Wertschöpfungsprozess bereit und schafft durch neue Schnittstellen und Endgeräte Möglichkeiten der Interaktion. Hier greift die vorliegende Arbeit an, indem sie den KVP-Prozess methodisch nach Phasen und Teilnehmern analysiert und die Potentiale durch den Einsatz digitaler Lösungen herausarbeitet. Die anschließende Entwicklung der digitalen KVP-Methodik orientiert sich an dem menschzentrierten Entwicklungsansatz nach DIN EN ISO 9241-210. Die Anforderungen an die Methodik werden auf der Basis von Expertenbewertungen durch einen Knapsack-Ansatz priorisiert und in einem Prototyp umgesetzt. Dieser wird schließlich in ein funktionsfähiges, digitales KVP-Board übertragen, das mehrfach iterativ verbessert und in der Prozesslernfabrik CIP validiert wird. Dabei zeigt sich, dass die neue digitale KVP-Methodik die an sie gestellten Anforderungen bezüglich Anwendbarkeit erfüllt und zu einer signifikanten Verbesserung des KVP beitragen kann.