Der Fall Doria
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Der Roman behandelt nicht nur das schillernde Leben Giacomo Puccinis, der mit seinen Opern bereits zu Lebzeiten in ganz Europa und Amerika gefeiert wurde. In ihrem Erstlingswerk macht die Autorin Sophia Mott vor allem mit der Schilderung der Beziehung Puccinis zu seiner Frau eine einfühlsame Annäherung an den Künstler und Menschen Puccini möglich und vermittelt so ein lebendiges Bild des Komponisten großer Opern wie Madame Butterfly, Tosca und La Bohème. Verwurzelt in seiner Familie lebt Giacomo Puccini in Wohlstand und Ruhm in seiner geliebten toskanischen Heimat. Ein Unfall fesselt den faszinierten Anhänger des neuen Fortbewegungsmittels Automobil plötzlich an den Rollstuhl. Nur langsam schreitet seine Genesung voran. Gleichzeitig trifft ihn eine schwere Lebens- und Schaffenskrise. Der Aufruhr bei der Premiere seiner Oper „Madame Butterfly“ am 17. Februar 1904 in Mailand trifft ihn tief. Außerdem belasten ihn verhängnisvolle persönliche Beziehungen. Seine Ehefrau Elvira leidet unter seinen Affären. Da tritt Doria, ein Mädchen aus dem Dorf nahe seinem Landsitz, in sein Leben, jung und von liebenswerter Anmut. Es entwickelt sich zwischen Künstler und Dienstmädchen ein inniges Verhältnis, das von seiner Ehefrau eifersüchtig verfolgt wird. Für Doria, voller schwärmerischer Verehrung für den Maestro, beginnt ein verwirrendes Durcheinander der Gefühle. Sie ist magisch angezogen von dem Glanz des Hauses Puccini und der Persönlichkeit des Künstlers, doch kann sie sich auf der anderen Seite nicht von den traditionsverhafteten Strukturen ihres einfachen Dorflebens trennen. In einem ähnlich tiefen Zwiespalt befindet sich Giacomo Puccini vor allem durch die Auseinandersetzung mit seiner Ehefrau Elvira, die nach Jahren des Kampfes um ihren Gemahl nun - auf der Höhe des Ruhms - ihren Besitz nicht verlieren möchte. Doch ihr Ränkespiel führt letztlich eine Katastrophe herbei. Die Eckpunkte des Romans gründen sich auf historische Begebenheiten. So ist das Schicksal Dorias tatsächlich vor Gericht verhandelt worden und als „Fall Doria“ in die Rechtsgeschichte eingegangen. Mit ihrer einfühlsamen Sprache komponiert die Autorin Sophia Mott aus diesen Fakten einen höchst spannenden Roman.