Aragóns Abgang
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Der Protagonist des neuen Romans von Horacio Castellanos Moya ist Alberto Aragón, den wir als abgewrackten Typen kennenlernen. Er schwankt durch die Straßen eines heruntergekommenen Viertels der Stadt Mexiko, auf der verzweifelten Suche nach einer billigen Flasche Wodka – ein einsamer Säufer, ein Mann am Ende. Seine fragmentarische Erinnerung führt uns zurück in bessere Zeiten, als er noch zur Oberschicht El Salvadors gehörte, jenes zentralamerikanischen Landes, in dem in den 1980er-Jahren ein Bürgerkrieg tobte. Er war Diplomat, Botschafter, Vermittler in heiklen Angelegenheiten. Doch was ist mit Aragón passiert? Weshalb strandet er als Wrack in der mexikanischen Megalopolis? Wer hat ihn in den letzten Tagen vor seinem Tod noch gesehen? Der Detektiv José Pindonga erhält in San Salvador den Auftrag, die näheren Umstände des Ablebens von Aragón zu untersuchen. Was aber will der Auftraggeber wirklich? Ein bitterböses Buch über politische Intrigen, persönliche Racheakte, diplomatische Schachzüge, Befreiungskampf und Korruption, Strafverfolgung und Staatsterror – und nicht zuletzt eine scharfzüngige Satire auf den lateinamerikanischen Machismo.