Der Mann, der Manhattan erfand
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Charlie, der Mann, der Manhattan erfand, heißt eigentlich Gerald Ulsrak und kommt aus Rumänien. Seit seiner Kindheit hat er von Manhattan geträumt, und als er es endlich geschafft hat, dort zu sein, ist es genau so, wie er es sich erträumt hat. Charlie, der in seinen Gesten ein bisschen an James Dean erinnert, ist Hausmeister und dadurch Herrscher über einige Mietskasernen. Durch seinen beiläufigen Tod auf einem Dachboden hört Manhattan kurzzeitig auf zu existieren. Das Manhattan von Ray Loriga ist das seiner Figuren und ihrer Geschichten. Der Selbstmord von Charlie setzt die Neuerschaffung einer Welt in Gang, die sich zu gleichen Teilen aus Wahrheit und Phantasie nährt, aus Erinnerungen und Lügen: William Burroughs lebt in einem Pissoir, der Klavierverkäufer Arnold Grumberg kommt unter merkwürdigen Umständen ums Leben, Laura leidet unter dem 'Mosambikeffekt', Andreas Ringmayer III. ist erfolgreicher Anwalt und von zwei koreanischen Schwestern besessen, Marta, seine Frau, hängt nach einem Unfall stundenlang kopfüber in ihrem Auto, während zwei Türme einstürzen, sich Haie im Hudson tummeln, und in den Dreißiger Jahren Jimmy el Pincho in den Tod von Dutch Schultz verwickelt ist. Ray Loriga erzählt cineastisch und schneidet Momentaufnahmen der verschiedenen Erzählstränge ineinander, Raum und Zeit spielen keine Rolle, um seine eigene Vision von Manhattan zu entwerfen. Mit skurrilem Humor schmeichelt Loriga einer Stadt, in der sich zwischen Fifth Avenue und Brooklyn Bridge Erstaunen, Trauer und Fassungslosigkeit verstecken.