Das Leben des François Rousseau, von ihm selbst erzählt
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Stéphane Audeguys zweiter, von der französischen Presse gefeierter Roman, malt ein farbenprächtiges Bild des Jahrhunderts der Aufklärung – und bürstet dabei mit subtiler Ironie die Geschichte gegen den Strich. Denn sein Held ist François Rousseau, der unbekannte Bruder des berühmten Jean-Jacques Rousseau, ein gebildeter Lebemann, der die Geburt der Demokratie aus etwas anderer Sicht schildert. Jean-Jacques Rousseau war nicht der einzige Sohn der Genfer Eheleute Suzanne und Isaac Rousseau. Auch wenn dessen berühmte Autobiographie – die Bekenntnisse – dies glauben ließ. Während der eine, Jean-Jacques, unter dem Diktum, sein Leben der Wahrheit zu widmen, staatstheoretische und pädagogische Schriften verfaßt, führt der andere, François, ein ausschweifendes und sinnenfreudiges Leben und liest die Philosophen der Zeit mit anderen Augen. Nach seiner Kindheit und Jugend in Genf verschlägt es ihn nach Paris, wo er in die illustren Kreise um einen gewissen Monsieur B*** gerät, 1762 in die Bastille eingesperrt wird und von dort aus die Wirren der Französischen Revolution verfolgt… Durch die Augen des François Rousseau wirft der Leser einen neuartig fokussierten, lebendigen Blick auf das 18. Jahrhundert und seine Akteure, Diderot, de Sade und andere – und sieht die Ursprünge unserer Demokratie in einem etwas anderen Licht.