Ich dachte an die vielen Morde
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Ein beeindruckender Roman über die „Schuldgeneration“, ihre Auseinandersetzung mit der Schuld unserer Eltern oder Großeltern, über individuelle und gesellschaftliche Ängste, das Fortwirken von Bildern, Stimmen, Traumata und die Latenz der Gewalt und des Bösen. Im Mittelpunkt steht eine Frau aus einer Großstadt, die Familie und Beruf abrupt aufgibt: Mitten im Herbst fährt Mariana an die holländische Nordseeküste, um über ihr Leben nachzudenken. In einem abgelegenen Haus schreibt sie Vergangenes auf. Dabei wird ihr bewusst, dass sie den Alltag mit den materiellen, brutalen Zwängen nicht mehr erträgt, die gleichermaßen ihre Familie und ihre Seele zerstören. Sie fühlt sich verjagt von einer Stimmung, die sie seit ihrer Kindheit bedroht. Überall findet sie Spuren einer nicht zu Ende gekommenen Schuld aus der deutschen Vergangenheit. „Ich war nicht zu einem glücklichen Leben geboren, damit musste ich mich abfinden. Und wie hätte es auch glücklich sein können? Noch waren die Öfen nicht erkaltet, die Gräber nicht geschlossen, die Familien nicht imstande, zu sprechen, und Kinder sollten glücklich aufwachsen? In einer neuen, hellen, autofreundlichen, dünnwandigen Zeit? Sie sollten das Brüllen nicht mehr hören, nicht in dem Brüllen ihrer Lehrer, ihrer Eltern, ihrer Nachbarn?“